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Der Kinderarmut den Kampf ansagen

Der jüngst veröffentlichte „Familienreport 2017“ der Bundesregierung dokumentiert vor allem eines: 2,8 Millionen Kinder gelten in Deutschland dauerhaft als armutsgefährdet. Das ist alarmierend, erklärt der Familienbund der Katholiken, der sich anlässlich des Weltkindertages heute zum Bericht äußert. Der Verband fordert von der nächsten Bundesregierung, der Kinderarmut konsequent den Kampf anzusagen: Durch ein deutlich erhöhtes Kindergeld, durch einen reformierten Kinderzuschlag und durch Kinderfreibeträge in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Dass der „Familienreport“ als besten Schutz vor Armut die möglichst hohe Erwerbstätigkeit beider Elternteile betrachtet, ist insbesondere bei Mehrkindfamilien und Alleinerziehenden nicht realistisch, kritisiert der Familienbund.

Bei Mehrkindfamilien steigt nach Angaben des Familienreports die Armutsgefährdungsquote deutlich. Je mehr Kinder im Haushalt lebten, desto höher sei das Armutsrisiko. Im Jahr 2014 lag die Armutsgefährdungsquote bei Paarfamilien mit drei oder mehr Kindern bei 27 Prozent. Bei Mehrkindfamilien mit nur einem Elternteil waren sogar 54 Pro­zent der Kinder von Armut bedroht.

Ähnlich prekär wie bei Mehrkindfamilien sei die Lage der Alleinerziehenden. Von ihnen seien rund 44 Prozent armutsgefährdet, Paarfamilien mit ein bis zwei Kindern demgegenüber lediglich zu 10 Prozent. Entsprechend hoch ist der Anspruch auf Sozialleistungen unter den Alleinerziehenden. Alleinerziehende beziehen mehr als fünfmal so häufig SGB-II-Leistungen („Hartz IV“) wie Paarfamilien. 38 Prozent der Alleinerziehenden mit Kindern unter 18 Jahren erhalten SGB-II-Leistungen, aber nur 7 Prozent der Paarfamilien.

Ein familiäres Leben am Limit erschwert soziale Teilhabe, menschliche Zuwendung, familiäre Bildung und eine gute Entwicklung von Kindern erheblich.“

„Das zeigt: Mehrkindfamilien und Alleinerziehende haben es besonders schwer, sagte Dietmar Schwab, stv. Vorsitzender des Familienbundes der Katholiken in der Diözese Würzburg. „Diese besonderen Gefährdungen berücksichtigen die aktuellen familienpolitischen Leistungen jedoch bislang kaum. Das Familienleben bleibt für Mehrkindfamilien und Alleinerziehende in Deutschland eine Gratwanderung – mit der ständigen Gefahr, in die Armut abzurutschen. Ein familiäres Leben am Limit erschwert soziale Teilhabe, menschliche Zuwendung, familiäre Bildung und eine gute Entwicklung von Kindern erheblich“, so Dietmar Schwab.

Um das zu verhindern, sei der Gesetzgeber gefordert. „Was wir brauchen sind Familienleistungen, die alle Familien im Blick haben und zugleich differenzieren: ein nach der Kinderzahl gestaffeltes, deutlich erhöhtes Kindergeld und ein reformierter Kinderzuschlag einerseits. Andererseits eine von der Kinderzahl abhängige Entlastung bei den Sozialversicherungsbeiträgen in Form von Kinderfreibeträgen wie im Steuerrecht“, sagte Schwab.

Scharfe Kritik übt der Familienbund der Katholiken an den arbeitsmarktpolitischen Positionen des „Familienreports“. „Dass das Familienministerium als besten Schutz vor Armut die möglichst hohe Erwerbstätigkeit beider Elternteile betrachtet, ist insbesondere bei Mehrkindfamilien und Alleinerziehenden nicht realistisch“, so Schwab. „Das Leitbild der Vollzeitbeschäftigung beider Elternteile setzt Familien unter enormen Druck. Zudem kommt die gemeinsame Zeit in der Familie zu kurz. Eine immer weiter zunehmende Ökonomisierung der Familien ist nicht die Lösung.“

Nötig seien vielmehr familienpolitische Leistungen und soziale Sicherungssysteme, die Familien auch unabhängig von ihrer Erwerbstätigkeit lückenlos schützten – und so die Familie wieder in den Mittelpunkt stellten, fordert der Familienbund der Katholiken.