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„Familien eine Stimme geben“

Ingo Klaus, neuer Vorsitzender des Familienbunds der Katholiken im Bistum Würzburg, macht sich für soziale Gerechtigkeit, Bildung und Inklusion stark

Würzburg/Wonfurt (POW) Am Samstag, 7. Oktober, ist Ingo Klaus (58), Außendienstmitarbeiter aus Wonfurt, zum neuen Vorsitzenden des Familienbunds der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg gewählt worden. Zuvor engagierte er sich seit 16 Jahren in dem Verband, seit zwölf Jahren im Vorstand. Im folgenden Interview schildert der verheiratete zweifache Vater und Großvater eines Enkelkinds, was ihn motiviert, welche Ziele er verwirklichen möchte und welche Forderungen er an die Politik hat.

POW: Herr Klaus, kürzlich haben Sie sich zum Vorsitzenden des FDK wählen lassen. Was motiviert Sie zu diesem Engagement?

Ingo Klaus: Meine Motivation, das sind 16 Jahre im Familienbund Familie erleben, Familien begegnen und Familie spüren, und viele weitere Jahre mehr in der eigenen Familie. Der Familienbund hat mir in den vergangenen Jahren viel gegeben, mich inspiriert, mich geprägt und mich immer wieder den Blick, insbesondere auf Familien, weiten lassen. Das motiviert mich, einen starken und gut vernetzten Verband zu unterstützen und zu leiten.

POW: Welche besonderen Herausforderungen für Familien sehen Sie akut?

Klaus: Familien haben damit zu schaffen, ihre Existenz zu sichern. Die Inflation trifft gerade die Familien. Immer mehr Familien leben unterhalb oder an der Armutsgrenze. Das grenzt Eltern und Kinder zunehmend aus. Gezielte Entlastungen unterstützen Familien. Künftig sollte hier eine soziale Komponente eingebaut werden, das Gießkannenprinzip der bisherigen Maßnahmen führt nur zu mehr Ungerechtigkeit. Soziale Gerechtigkeit und Bildung sind der Schlüssel gegen den Rechtsruck in Deutschland. Hier müssen wir ansetzen, und das tun wir.

POW: Wieso braucht es eine Familienvertretung in der katholischen Kirche? Sollte das nicht ein Thema für alle sein?

Klaus: Die Familie legt den Grundstein der Werterziehung, die Familie ist Halt, Zentrum und Basislager des Lebens. Wir Christen haben dafür einen guten Leitfaden, der Orientierung und Unterstützung bietet. Und ja, natürlich sollte das Thema für alle sein, Familien „Hilfen zum gelingenden Leben anzubieten“, und das kann die Kirche besonders gut. Politik und Gesellschaft tun sich häufig damit schwer. Wir versuchen, neben diesen Unterstützungsangeboten, vor allem Familien eine Stimme zu geben. Das ist unser Auftrag, dem wir in vielfältiger Weise nachkommen. Auch innerhalb der Kirche, denn aktuell scheint auch die Familienarbeit den Sparmaßnahmen ein Stück weit zum Opfer zu fallen. Beispielsweise ist es aufgrund von Schließungen durch das Bistum für uns spürbar schwerer geworden, geeignete Tagungshäuser für Familienangebote zu finden.

POW: Welche Akzente möchten Sie in den kommenden vier Jahren setzen?

Klaus: Wir sind auf einem guten Weg. Es ist wichtig, das Thema Familie hochzuhalten, die Sorgen und Nöte von Familien hörbar und sichtbar zu machen und vor allem aber auch Lösungsansätze zu bieten, die das Familienleben leichter und besser machen. Wir wollen Familien ein Bildungs- und Freizeitangebot unterbreiten, das Entlastung, Entspannung und Rahmenbedingungen bietet, sich als Familie zu begegnen, zu entdecken und zu finden. Mir ist die Inklusion ein wichtiges Anliegen. Seit vielen Jahren leistet hierzu das Internetportal intakt.info für Familien mit Kindern mit Behinderung einen großartigen Beitrag. Gerade jetzt ist spürbar, wie diese Familien alleingelassen sind, Einrichtungen und Pflegestätten aufgrund von Personalmangel und wirtschaftlichen Zwängen schließen. Das ist ein unerträglicher Zustand und führt zu viel Unsicherheit, Leid und Ängsten in den betroffenen Familien. Dem müssen wir entgegenwirken.

POW: Wenn Sie selbst in der Bundesregierung säßen: Welche Entscheidung zugunsten von Familien würden Sie unbedingt umsetzen?

Klaus: Ohne Familie ist kein Staat zu machen! Aber der Staat wird ohne die Familien gemacht! Ich würde den Kindern und Jugendlichen unbedingt ein Wahlrecht einräumen. Deliktfähig sind diese ja bereits ab 14 Jahren, doch rund 14 Millionen Kinder und Jugendliche haben keine Stimme und werden somit politisch nur wenig wahrgenommen. Das sind rund 17 Prozent der Bevölkerung, obwohl diese eine tragende Säule des Staats, zum Beispiel unserer Sozialversicherungssysteme, sind. Die Verantwortung für die Zukunft hat man ihnen somit schon mal übertragen. Eine Beteiligung an Entscheidungen über ihre eigene Zukunft spricht man ihnen ab. Ich bin sicher, ein entsprechendes Wahlrecht würde den Kindern und Jugendlichen und somit auch den Familien das Gehör verschaffen, das ihnen zusteht.

Interview: Markus Hauck (POW)