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Vor allem: was braucht sie heute mehr denn je?

Patchwork, Großfamilie, Alleinerziehende - was ist Familie?

Der Familienbund der Katholiken der Diözese Würzburg (FDK) hat im April zum Familienrat eingeladen, um über den „modernen“ Familienalltag zu diskutieren und neue Lösungsansätze zu erarbeiten. Wie erleben Familien heutzutage Erziehung, Arbeitswelt, Kirche, Freizeit oder Pflege? Und wie können Politik und Gesellschaft diese „Alltagsrealitäten“ verbessern? Stefan Becker, Präsident des Familienbundes der Katholiken, hat diesen Tag nicht nur mit interessanten Zahlen und Fakten angereichert, sondern die intensiven Diskussionsergebnisse im offenen Dialog begleitet.

Das nur einen Tag vor der Sitzung veröffentlichte Papst-Schreiben „Freude der Liebe“ bezeichnet Stefan Becker als eine herausragende und zukunftsweisende Botschaft an die Welt und die Kirche, weshalb er sich in seinen Vorträgen während der Sitzung des Diözesanfamilienrates anfangs auch darauf bezog: „Ich freue mich, dass in diesem Schreiben die Liebe zum Maßstab gemacht wird - und nicht nur moralische Gesetze. Es wird stärker auf die Menschen und ihre individuellen Lebenslagen geschaut, als auf den Wortlaut der allgemeinen Norm. Papst Franziskus hat wieder das in den Mittelpunkt gerückt, wofür unsere Kirche stehen soll: Eine Spiritualität der Liebe. Er wirbt für ein Klima des Verstehens, nicht der Ausgrenzung. Statt Verurteilung und Entmutigung setzt er auf eine Kultur der offenen Arme“, so der Präsident des FDK. Die Statistiken und Fakten, die er vorstellt, sprechen allerdings eine andere Sprache. So stünden Familien beispielsweise im zunehmenden Spannungsfeld zwischen Erwerbstätigkeit, Kindererziehung und der Pflegeübernahme von Angehörigen. Dabei stelle zum Beispiel die gesetzliche Rente ein großes Problem dar, da Familien finanziell nicht nur doppelt belastet werden würden, sondern mit einer vergleichsweise geringeren Altersrente zurechtkommen müssten. „Die veränderten Familienstrukturen führen zu einer enormen Belastung im Alter, vor allem die Altersarmut für Frauen ist ein wichtiges Thema“, sagt Stefan Becker. Familien und Familienformen, Strukturen und Anforderungen hätten sich geändert, die Gesellschaft würde heutzutage Familien immer mehr abverlangen und im Gegenzug immer weniger zurückgeben. Die zentralen Fragen waren schnell formuliert: „Was können wir, der FDK konkret für Familien tun? Wie können wir für ein anderes Bewusstsein für Familien innerhalb der Gesellschaft sorgen? Und wie sollte und kann sich die katholische Kirche den veränderten Familienrealitäten anpassen?“

Die etwa 50 Teilnehmer am „Familienrat“, die den Vorstand des unterfränkischen Familienbundes beraten, wurden in Gruppen eingeteilt, die sich in Gesprächen und durch Lösungsansätzen vier wichtigen Themen widmeten: Familie und soziale Sicherheit, Familie und Arbeit, Familie und gesellschaftlicher Zusammenhalt sowie Familie und Kirche. „Zunächst einmal sollen die eigenen Erfahrungen im Zusammenhang mit dem jeweiligen Thema gesammelt werden“, erläuterte der Diözesanvorsitzende des FDK Würzburg Michael Kroschewski. Erste Lösungsansätze sollten ebenfalls in den jeweiligen Gruppen gefunden und ausgearbeitet werden.

Persönliche Erfahrungen, Fragen, Ideen und Anregungen führten im Laufe des Tages zu interessanten Lösungsansätzen und ganz konkreten Vorschlägen: Neben diversen Bildungsangeboten für Familien möchte der FDK eine Art Lotsenfunktion anbieten, um Familienmitgliedern in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen eine individuelle Unterstützung geben zu können. Darüber hinaus werde der FDK politische Bestimmungen regelmäßig durch eine vereinfachte, für alle leicht verständliche Sprache übersetzen, Inhalte veröffentlichen und verbreiten. Politische Bestimmungen sollen so von den Bürgern besser verstanden werden. „Nicht sich steuern lassen, sondern selbst steuern“ lautete das Motto dieses Lösungsvorschlags. Eine weitere Idee war, eine Art Punktesystem zu erstellen, das pflegende und betreuende Angehörige für die Erwirtschaftung ihrer Rente einsetzen könnten. Eine Stiftung, die Gelder für bedürftige Familien aus der Region Würzburg und Unterfranken sammeln und für bestimmte Anschaffungen zur Verfügung stellen soll, ist ebenfalls geplant und könnte vielleicht schon in den kommenden Monaten realisiert werden.

„Alles in Allem hat unsere Sitzung gezeigt, dass der Bedarf groß ist und dass wir vom FDK viele gute Ideen und Lösungen parat haben, um Familien politisch und gesellschaftlich repräsentieren und sie vor allem ganz konkret unterstützen zu können“, sagt Manfred Köhler, geschäftsführender Bildungsreferent des FDK Würzburg. Als parteipolitisch unabhängiger, konfessioneller Familienverband bietet der FDK nicht nur viele verschiedene Kurse im Bereich Erziehung und Familien, sondern tritt seit 1953 politisch und auf verschiedenen Ebenen für mehr Wertschätzung gegenüber Familien ein. Die Kampagne „Wir jammern nicht – wir klagen“ beispielsweise mobilisiert Familien, sich gegen zu viel erhobene Beiträge in den Sozialversicherungen zu wehren. Eltern sind aufgefordert, bei ihrer Krankenkasse Widerspruch gegen die Beitragshöhe in der Gesetzlichen Pflege-, Renten- und Krankenversicherung einzulegen. Der FDK unterstützt zusammen mit dem Deutschen Familienverband diese Aktion. So wurden am 19. April insgesamt vier Klagen von Familien am Würzburger Sozialgericht verhandelt. Michael Kroschewski war gemeinsam mit Siegfried Stresing, Geschäftsführer des Deutschen Familienverbandes, am Sozialgericht anwesend, um den klagenden Familien bei diesem wichtigen Termin zur Seite zu stehen.

(Andrea Bala)